Kulturinitiative 21 fordert höheren Anteil bei Neustarthilfe Kultur

Kulturinitiative 21 für Solo-Selbständige, Freiberufler:innen und Künstler:innen fordert höheren Anteil bei Neustarthilfe Kultur
[21.02.2021]

Sehr geehrte Frau Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende von CDU, SPD, FDP, Linke und Bündnis 90/Die Grünen,
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages.

Wir, die unterzeichnenden Künstler:innen, Solo-Selbständigen, Freiberufler:innen und Kulturberater:innen sehen weiterhin mit tiefer Sorge auf die Situation unserer Kolleginnen und Kollegen in Kultur, Medien und Veranstaltungswirtschaft in Deutschland. Dass Bund, Länder und Kommunen Unterstützungsleistungen erarbeitet und unterbreitet haben, wissen und schätzen wir. Auch finden wir die neuen Unterstützungsleistungen, insbesondere die 1 Mrd. Euro zusätzlich für „Neustart Kultur“ sehr gut.

Wir möchten Sie jedoch bitten, dieses Mal stärker den von uns benannten Personenkreis, die Solo-Selbständigen, Freiberufler:innen und Künstler:innen, ins Blickfeld zu nehmen. Zwar gibt es die Neustarthilfe als auch die Überbrückungshilfe III aus dem Wirtschaftsministerium, aber wir befürchten, dass wieder ein Großteil der Genannten durchs Raster fällt. Auf der einen Seite dadurch, dass sie nicht ausreichend an die Referenzzeiträume als auch an Umsatzsummen kommen. Auf der anderen Seite ist es unklar, welche Einnahmen sie im ersten Halbjahr 2021 haben oder haben werden.

Wir bitten Sie daher, von der 1 Mrd. Förderung 25 Prozent direkt für die Künstler*innen vorzusehen, insbesondere, aber nicht nur, für die, die von den anderen Hilfen nicht oder unzureichend profitieren. Gerade auch die Kolleg*innen, die nicht auf der Bühne stehen, sondern dahinter oder davor (Tontechniker*innen, Lichttechniker*innen, Veranstaltungsorganisator*innen u.a.), sollten auch von der Zuwendung partizipieren. Und Stipendien, als Projektstipendien oder in ähnlicher Form, helfen in dieser Weise, aber diese sollten nicht zu kompliziert im Verfahren sein.

Zwingend notwendig ist, sinnvolle Regelungen bezüglich zeitlicher Überschneidungen verschiedener Stipendien- und Hilfsprogramme zu finden und die Anzahl der Stipendien an die Zahlen der Antragsteller der letzten – überzeichneten – Runden anzupassen. Der Beginn des Jahres 2022 sollte zeitlich mit einbezogen werden, da gerade im Kultur- und Veranstaltungsbereich niemand weiß, wie sich bis dahin die Pandemie-, Maßnahmen und Publikumsnachfragesituation entwickeln wird.

Mit dieser Form könnte das Hilfsprogramm des Bundes Kunst und Kultur helfen und hier die Künstler:innen, durch die Krise zu kommen. Von daher die Bitte, diesen Vorschlag bei der Umsetzung des Förderprogramms zu berücksichtigen.

21.2.2021: Die Initiator:innen und Unterzeichnenden

Rainer Bode, Kulturberater (Münster); Joe Bausch, Schauspieler (Werl); Martin Ehrhardt, Musiker (Leverkusen); Lena Falkenhagen, Autorin (Berlin); Nina George, Schriftstellerin (Berlin); Matthias Hornschuh, Komponist (Köln); Sabine Lipan, Autorin (Bielefeld); Christina Lux, Musikerin (Köln); Matthias Mainz, Musiker (Köln); Heike Rost, Fotografin (Mainz), Ina Stock, Musikerin (Köln); Noam Zur, Dirigent (Mülheim an der Ruhr).