Linktipps – 26.2.2021

»Entgegen der medienwirksamen Versprechungen der Bundesregierung, in der Pandemie niemanden fallen zu lassen, zeigen diese Studien, dass das Verständnis für diese Erwerbsform fehlt. Man hat Verständnis für abhängig Beschäftigte und für Unternehmen. Mit der spezifischen Situation und den Bedürfnissen von Selbstständigen wurde ziemlich lange eher fahrlässig umgegangen. Der Vorschlag, bei Bedarf eben Grundsicherung zu beantragen, veranschaulicht, welches Bild man in der Bundesregierung von Solo-Selbstständigen hat: Man stellt sie sich offenbar als eine Art Tagelöhner oder verkrachte Existenzen vor.«

brandeins hat mit Alexander Kritikos, Forschungsdirektor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, ein überaus lesenswertes Interview geführt – mit zahlreichen wichtigen Aspekten, die Berufsverbände aller Branchen seit Jahren kritisieren.

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Ein Jahr Pandemie und deren Einschränkungen haben Kultur- und Kunstschaffende vor große Probleme gestellt. Auch das Thema Künstlersozialkasse bleibt ein heißes Eisen: Wer aus einem (auch nur vorübergehenden) nichtkünstlerischen Job mehr als durch die eigentliche Tätigkeit verdient, verliert unter Umständen seinen versicherungsrechtlichen Status als hauptberufliche*r Künstler*in. Lisa Basten hat für den Fachbereich Medien, Kunst und Industrie den aktuellen Sachstand zusammengefasst.

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Die Onlineplattform berufsfotografen.de führt jährlich eine Umfrage zur aktuellen Situation von Fotografen durch. Dieses Mal im Fokus: Die Pandemie bedingten Schwierigkeiten von Fotografen, die sehr unterschiedlich – je nach Tätigkeitsbereich – von Corona betroffen sind.
Die Kurzzusammenfassung der Umfrage ist auf der Website des Magazins ProfiFoto nachzulesen.

Die komplette Auswertung der Umfrage steht als PDF hier bereit.

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»„Es ist ja niemand von uns selbstverschuldet an diesen Umsatzverlusten. Genau wie bei anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch ist es auch bei Künstlern so, dass sie auf Grund der Situation kein Geld verdienen können.“
Eine Art Kurzarbeitergeld für Solo-Selbständige könnte sie sich vorstellen. „Von daher ist unsere Forderung, bis zum Ende des Jahres Minimum, Option für länger, je nach Corona-Situation, ein Fixum in Höhe dieses Pfändungsfreibetrags. Besser wäre es natürlich einkommensabhängig, aber wir wollten es einfach fordern: 1180 Euro pro Monat.“«

Sabine Lipan von der Kulturinitiative 21 im Gespräch mit dem Deutschlandfunk – über nachhaltige und vor allem langfristige Perspektiven für die Kulturbranche, die dringend nötig sind.

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